Mittwoch, 17. Juni 2020

Mein Geburtsbericht Teil1 💜




Hallo DU!

💜 Sehr schön, dass Du da bist! 💜


Ich bin nun in der 34. Schwangerschaftswoche und die Vorfreude auf unseren Kleinen steigt enorm...von Tag zu Tag. Meine Jungs Ben und Linus sind so süß und kuscheln regelmäßig mit meinem Bauch und können es auch kaum erwarten bald ihren kleinen Bruder im Arm zu halten und mit ihm zu kuscheln.
Ben freut sich schon besonders auf die Kuschelzeit im Wochenbett und es ist jeden Tag so schön all seine und Linus Fragen zu beantworten. 
Sie wollen wirklich alles über die Geburt wissen. Das ist so schön in Erinnerung zu schwelgen und ihnen auch zu erzählen, wie ihre Geburten so verliefen.

Aus dem Grund dachte ich mir, ich teile auch mit Dir meine wertvollen Erfahrungen, um Dich ein wenig zu inspirieren.
Also zurück zum Jahr 2014: die Schwangerschaft von Ben verlief sehr unkompliziert. Ich hatte zwar die ersten 5 Monate mit Übelkeit zu kämpfen doch das hielt sich in Grenzen und war halb so wild. Ich war 25 (bei der Geburt dann schon 26) und noch jung und knackig ;-) somit war es eine sehr entspannte Schwangerschaft.

Bens Geburt: 
Am Tag vor seiner Geburt ging es los...Donnerstag Mittag platzte meine Fruchtblase und ich hatte schon ganz leichte Wehen, aber eher so in stündlichen Abständen. Ich rief dann beim Krankenhaus an und die Hebamme meinte ich soll mir noch daheim die Zeit vertreiben. Gesagt getan...ich machte ein wenig Haushalt, las weiter in dem Buch *Hebammensprechstunde (sehr zu empfehlen), ruhte mich aus, schaute nochmal, ob ich alles in der Kliniktasche hatte und rief meine Freundin an, die dann noch vorbei kam, um mit mir ein wenig zu chillen. 
Bens Papa kam dann gegen frühen Abend zu mir und holte mich ab, wir fuhren ins Krankenhaus und die Wehen wurden nun regelmäßiger.

Im Krankenhaus wurde ich untersucht und bekam einen venösen Zugang gelegt (für Bens Geburt war es gut, ansonsten bin ich eher dagegen). Anschließend konnte ich in den Kreißsaal, es war ein gemütlicher Raum. Dort wurde ich ans CTG gebunden und die Wehen wurden regelmäßiger und kamen häufiger.
Es war anfangs alles auszuhalten und noch entspannt, doch irgendwann nach dann 8 Stunden Wehen hatte ich nicht mehr viel Kraft. Ich hatte schon Presswehen und Ben wollte einfach nicht raus (er war ein sogenannter Sternengucker und lag in der hinteren Hinterhauptslage). Mein Muttermund war bereits 10 cm geöffnet, bei Ben war jedoch nichts zu rütteln...

Er wollte sein Köpfchen einfach nicht drehen. In der Zwischenzeit wollte ich eine PDA, da ich kaum noch Kraft hatte (wie machen das nur Frauen, die 30 Std Wehen haben...). 
Die PDA bekam ich dann relativ schnell und genoß erstmal die schmerzfreie Zeit. Das tat echt gut nach so viel Anstrengung. 
Als dann weiterhin die Presswehen ja regelmäßig kamen, versuchte ich mit Hilfe der Hebamme Ben dennoch rauszupressen, was echt schwierig war, da mein Gefühl dafür natürlich weg war...
ich presste einfach mit Kommando der Hebamme drauf los, toll war das für Ben natürlich nicht...sein armes Köpfchen stieß immer wieder gegen mein Becken und nichts geschah. 

Irgendwann kamen dann ein paar mehr Leute in den Raum, Ärzte, Hebammen etc. und beschlossen gemeinsam mit mir und Bens Papa dass es wohl auf einen Kaiserschnitt hinausläuft, da Ben sich einfach nicht drehen will.
Somit konnte ich dann noch eine Stunde entspannen vor der OP...ich aß was und versuchte ein wenig zu dösen, denn wegen der PDA merkte ich ja keine Wehen mehr. Es war bereits früh am Freitag Morgen als ich für die OP startklar gemacht wurde...
mir wird schon ein wenig komisch, wenn ich jetzt darüber schreibe.
Es war einfach kein schönes Gefühl. Ich hatte das Gefühl versagt zu haben...Leider hatte ich mich auch zu wenig mit dem Thema Kaiserschnitt vorher auseinander gesetzt. Deshalb hatte ich auch große Angst davor. Es war nicht so schlimm, aber schön auch nicht.

Während der OP war mir mega übel und ich musste mich übergeben. Es war die erste OP in meinem Leben und dann gleich so heftig, das war gefühlsmäßig auch ganz schön überwältigend.
Die Ärzte rüttelten an mir rum und Ben war richtig verkeilt, er wollte einfach nicht aus mir raus :-) 
Irgendwann war er endlich draußen und ich bekam ihn an meinen Kopf gelegt, um schon mal ein wenig zu kuscheln. Bens Papa saß bei der OP neben mir und hielt ihn im Arm. 
Ich war so dankbar mit Hilfe der Ärzte ein gesundes Baby zur Welt gebracht zu haben und diesmal von positiven Gefühlen völlig überwältigt. Bens Papa und ich weinten vor Glück und es war trotz der OP echt schön.

Die Ärzte scherzten und waren gut drauf, als ich noch zugenäht wurde, genoß ich einfach nur Bens Anblick.
Ich war so glücklich über Ben, gleichzeitig traurig wegen dem Kaiserschnitt, aber beruhigt, dass es Ben gut ging.
Aus dem OP Saal draußen fing mein Körper dann total an zu zittern...ganz schlimm, das ging ca. 45 Minuten so bis ich Ben dann endlich auch mal auf die Brust legen konnte.
Es war einfach alles ganz schön viel Anstrengung für meinen Körper.
Und ich muss glasklar sagen, dass ich einen Kaiserschnitt niemals planen würde, um einfach nie mehr die Kontrolle über meinen Körper zu verlieren. (Ausnahmen sind natürlich, wenn man einen gesundheitlichen Grund dafür hat). Und jeder muss es natürlich für sich selbst wissen, ich hätte es mir jedenfalls nie absichtlich ausgesucht.

Dennoch habe ich es überstanden, sogar relativ schnell. Die Naht ist schnell geheilt in den ersten Wochen. Die Schmerzen verflogen schnell.
Drei Wochen nach der Geburt konnte ich Ben sogar schon im Tragetuch nehmen, zwar nicht ewig lange, aber immerhin ein paar Stunden.
Klar habe ich das Wochenbett besonders genoßen, dennoch meinte meine Hebamme damals ich könnte ganz langsam mit dem Tragen anfangen nach drei Wochen. 
Jetzt nach bald 6 Jahren sieht man fast keine Narbe mehr.
Es ist schon sehr faszinierend was der Körper alles meistert. 

Und sehr froh bin ich auch über die zweite Geburt mit Linus 2017, die dann alles wieder gut gemacht hat. Zumindest vom Gefühl her.
Denn zum Ausgleich hatte ich zum Glück mit Linus eine natürliche, selbstbestimmte und sehr schnelle Geburt ohne PDA... :-) der Bericht darüber folgt nächste Woche am 24.06.20.

Hier noch ein paar Tipps mit denen Du Dich gut auf die Geburt vorbereiten kannst:

- positive Affirmationen
- Meditation
- Visualisierung deiner Wunschgeburt
- Auseinandersetzung mit jeder Art von Geburten und deinen Ängsten
- Hypnobirthing  
- tägliche Liebe und Dankbarkeit, die du mit Streicheln am Bauch und deinen Gedanken und Worten an Dein Baby richtest (ab dem 5.Monat kann es hören)
- bewusste Atmung, kurz innehalten mehrmals täglich und tief durchatmen mit der Hand am Bauch 

Ich hoffe ich konnte Dich ein wenig inspirieren und wünsche Dir eine selbstbestimmte Geburt!

💜 Öffne Dein Herz & sei Dein wundervolles ICH! 💜

Romy