MamaGoesOM

Mittwoch, 30. September 2020

Aufmerksamkeit...💜

 



Hallo DU!

💜 Sehr schön, dass Du da bist! 💜


„Dein Kind will so viel Aufmerksamkeit wie es kriegen kann, aber es braucht nicht so viel wie es will.“
Zitat von Jesper Juul

Ich war letztens auf dem Spielplatz und habe eine Mutter beobachtet, die immer wieder zu ihrem Kind hin gerannt ist, wenn es nur einen kleinen Mucks von sich gegeben hat oder ein paar mal harmlose Konflikte gab. Das Kind hat ganz entspannt gespielt und hat sich genommen was es brauchte und im Sandkasten gesessen mit Sandspielzeug gespielt. Dann kam ein anderes Kind dazu und hat dem Kind die Schippe weg genommen. Jedoch war das gar nicht so dramatisch für sie. Daraufhin ist die Mutter direkt hin gerannt und wollte die Situation klären, anstatt die Kinder erstmal untereinander miteinander kommunizieren zu lassen.
Sie ist nicht auf das Kind eingegangen, sondern hat dem anderen Kind einfach die Schippe weggenommen und gesagt „das ist unsere Schippe, hör auf sie meiner Tochter wegzunehmen“.

Damit hat sie ihrer Tochter das genommen, was sie eigentlich selbst lernen sollte. Und abgesehen davon für sie selbst gar  kein Problem war. Danach hatte sie noch ein Konflikt mit dem anderen Kind, jedoch auch der Konflikt war noch harmlos und ohne Gewalt. Doch auch da ging die Mutter des Mädchens sofort dazwischen. 
Erstens war die Mutter dem anderen Kind gegenüber sehr unfreundlich, somit also auch kein Vorbild, wie die Tochter den Konflikt lösen könnte. Zweitens hat sie ihre Tochter nicht mal selbst agieren lassen. 

Ich finde es traurig zu sehen, dass manche Eltern ihren Kindern nichts zutrauen. Vielleicht wäre der Konflikt ganz schnell von alleine gelöst worden durch die Kinder selbst. Das Bedürfnis der Mutter war in dem Fall ihrer Tochter zu helfen und den Konflikt abzunehmen. Damit hat sie ihrer Tochter, aber die eigene Fähigkeit, selbstwirksam zu sein, abgenommen und somit auch untergraben und als schwach abgestempelt in meinen Augen. 
Ich finde es sehr wichtig, die Kinder selbst zu einem kommen zu lassen und um Hilfe zu bitten, wenn sie es brauchen oder ihnen die Möglichkeit zu geben, selbst zu kommunizieren mit anderen Kindern und selbst Lösungen zu finden bei Konflikten. 
Einschreiten würde ich immer erst dann, wenn wirklich Gefahr besteht oder bevor es ausartet in Gewalt. 

„Du bist nicht dafür verantwortlich, deinem Kind jedes Bedürfnis von den Lippen abzulesen und zu erfüllen. 
Du bist Wegbegleiterin, die so minimal wie möglich hilft, Damit dein Kind sich selbst regulieren und entdecken kann.“ Zitat von Miriam Windberg

Ja und genau so sehe ich das auch. Ich möchte dir sehr ans Herz legen Deinem Kind die Möglichkeit zu geben, seine Welt selbst zu entdecken und es selbst Erfahrungen machen und daraus lernen zu lassen. 
Du bist nicht dein Kind, dein Kind ist eine eigenständige Person und sollte als diese agieren dürfen. Und auch alle Gefühle raus lassen dürfen. 

Mir ist bedürfnisorientierte Erziehung sehr wichtig. Ich achte die Bedürfnisse meiner Jungs und schaue was sie brauchen, jedoch lasse ich sie selbstständig Konflikte untereinander lösen (wenn es nicht ausartet in Gewalt), wie auch generell selbstständig sein, helfe und begleite sie aber dabei, wenn Sie Hilfe benötigen! 

Kinder holen sich was sie brauchen in allen Bereichen des Lebens. Und wenn sie Mama oder Papa oder Oma oder Opa, je nachdem welche Bezugs Person gerade mit ihnen zusammen oder unterwegs ist, brauchen, dann melden Sie sich. 
Meine Jungs dürfen zum Beispiel hier vor unserem Haus im Hof und im Garten alleine spielen, auch wenn ich nicht mit draußen bin, sondern gerade mit Leo drinnen und ihn Stille oder wickle. Und auch so bin ich nicht immer mit ihnen zusammen draußen im Hof&Garten, weil ich auch die Zeit nutze, um Haushalt zu machen oder um Essen vorzubereiten oder sonstiges. 

Ich vertraue meinen Jungs, dass sie es schaffen draußen gemeinsam entspannt zu spielen und wenn ein Konflikt ist, den sie nicht lösen können, zu mir kommen und sich Hilfe holen oder mich rufen. Auch wenn sich jemand verletzt hat, renne ich nicht sofort hin, es sei denn er schreit wie am Spieß. Da es oft auch einfach total harmlos ist.
Es gab auch schon Momente, wo ich es nicht sofort gehört habe oder nicht schnell genug war, wo aber dann einer der beiden zu mir kam und gesagt hat, dass er sich verletzt hat. Oder weinend direkt zu mir kam und sich dann den Trost von mir holt. 

Es ist vollkommen in Ordnung, die Kinder ihr eigenes Ding machen zu lassen und sie nicht dauerhaft zu beschatten oder alles für sie lösen zu müssen. Ich bin unendlich dankbar, dass meine Jungs die meiste Zeit super miteinander klarkommen.
Und auch wenn sie mal Langeweile haben, dann lasse ich sie Langeweile haben, damit sie daraus wieder neue Ideen entwickeln können. Niemand muss Kinder dauerhaft bespaßen oder ihnen ständig Ideen geben. 

„Hilf' mir es selbst zu tun! Zitat von Maria Montessori 

Jeder Konflikt ist eine Chance für die Kinder, zu lernen, miteinander zu kommunizieren und daraus gestärkt hervor gehen zu können. Wenn sie von sich aus keine Lösungen finden, dann reichen meist kleine Impulse und sie kommen doch von alleine drauf. 

Ich hoffe ich konnte Dich heute ein wenig inspirieren!



💜 Öffne Dein Herz & sei Dein wundervolles ICH! 💜
Romy

Mittwoch, 23. September 2020

Wunschliste für den Herbst


 
Hallo DU!

💜 Sehr schön, dass Du da bist! 💜

 
Nun ist es dann doch passiert... Kaum zu glauben, dass bald schon wieder Ferien sind 😅

 

🍁 Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da.....🍁

 
Was möchtest Du im Herbst alles erleben?
Hier ein paar Inspirationen für Dich, was der Herbst so alles für Dich bereithalten könnte...
 

🍁 Wunschliste für einen tollen Herbst 🍁

 
🍂 Einen Spaziergang bei goldenem Herbstwetter machen...
🍂 ... und dabei Kastanien sammeln und später damit basteln oder ...
🍂 ... Herbstlaub sammel (und dann z.B. pressen, damit bastelt oder unter ein Blatt Papier legen und mit Wachsmalstiften drüber malen) oder...
🍂 ... wie wild im Herbstlaub rumhüpfen
🍂 einen Drachen basteln
🍂 einen Drachen steigen lassen 
🍂 im Internet nach neuen Eintopf-Rezepten suchen
🍂 einen Spaziergang im Regen machen und in Pfützen rum hüpfen
🍂 gemütlich mit einer Tasse Tee ein Buch lesen, während es draußen stürmt 
🍂 Erntedank feiern 
🍂 Wohnung oder Haus herbstlich dekorieren
🍂 Apfelkuchen backen
🍂 Nüsse sammeln 
🍂 Herbstlieder hören 
🍂 neue Kakao-Kreationen ausprobieren (z.B. auch vegan mit Hafer- oder Mandelmilch) 
🍂 einen Nebelspaziergang machen (und vielleicht dabei ein paar tolle Fotos machen)
🍂 Zwiebel- oder Flammkuchen backen und mit Federweiser genießen
🍂 die Wärmflasche suchen gehen 😉
🍂 Duftkerzen in der Wohnung aufstellen
🍂 gemütlich mit der ganzen Familie einen Film anschauen (z.B. Mary Poppins)
🍂 Socken oder einen Schal stricken  
🍂 ein langes Bad nehmen (vielleicht mit Basen-Pulver?)
🍂 eine Laterne basteln (auch wenn es dieses Jahr wohl keine Martinsumzüge geben wird 😔) und ins Fenster stellen 
🍂 neue Teesorten ausprobieren
🍂 ein Herbst-Fotoshooting mit der ganzen Familie machen
🍂 Waffeln backen 
🍂 einen Kürbis schnitzen
🍂 neue leckere Kürbis-Rezepte testen
🍂 Halloween feiern
🍂 Spiele-Nachmittag mit Freunden
🍂 einen Wochenend-Wellness-Tag mit einer lieben Freundin genießen, während der Papa die Kids hütet 😇  
🍂 schon mal eine Geschenkeliste für Weihnachten erstellen
🍂 die Pinterest-Herbst-Pinnwand von MamaGoesOM anschauen... Link HIER  
 
Ich hoffe, hier war die ein oder andere Idee für  Deine persönliche "Herbst-Wunschliste" dabei!
 

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Genieße den goldenen Herbst, den wir im Moment haben!

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💜 Öffne Dein Herz & sei Dein wundervolles ICH! 💜

Angie

Mittwoch, 16. September 2020

Entwicklung...? 💜





Hallo DU! 
 

 💜 Sehr schön, dass Du da bist! 💜 


Dieser Artikel (in seiner ursprünglichen Form) liegt hier schon ziemlich lange in meinen Artikel-Entwürfen und hat treu und brav auf seinen Einsatz gewartet 😅
Bis jetzt hatte ich irgendwie immer das Gefühl, dass er noch nicht so richtig hier her passt... Doch dann kam der tolle Artikel von Silke über die "Gewinner im Spiel das Lebens"... Und siehe da... jetzt passt der Artikel ENDLICH 😂😇

Bei Silke haben wir vor 2 Wochen viel über familiäre Verbindungen, aber auch über familiäre Verstrickungen erfahren. Und wie wichtig es ist, die Verstrickungen zu lösen und sich in der Familie sozusagen an die richtige Spiel-Position zu bewegen...

Wahrscheinlich kannst Du Dir jetzt schon denken, dass ich hier gerade nichts speziell über Kinder schreibe... Hier geht es allgemein um Entwicklung... Nicht um die kindliche Entwicklung...

So... Nun ist die Katze aus dem Sack 😂 Ich hoffe, Du liest trotzdem weiter 😉

Änderungen, die ich am ursprünglichen Artikel gerade noch vorgenommen habe, habe ich kursiv geschrieben...

Hast Du schon mal darüber nachgedacht, was Entwicklung
eigentlich ist? Also genau hier eben nicht speziell die Entwicklung unserer Kids, sondern Entwicklung im Allgemeinen...
Und warum überhaupt sollen wir uns entwickeln? Entwicklung ist ja durchaus anstrengend 😅

"Ent-wickeln"? Ja, ent-wickeln... Wenn wir uns ent-wickeln, ent-wurschteln oder ent-knoten wir quasi unser Selbst. Oder wenn wir es, wie in Silkes Artikel, auf die Familie beziehen: wir ent-wirren unsere familiären Verstrickungen.
Wir schauen unser Inneres oder unsere Familienkonstellation mal genauer an, gucken wo die "Knoten" sind und beginnen unser inneres "Wirrwarr" oder das "Familien-Wirrwarr" zu ent-heddern. Ein bisschen so, wie bei einem vollkommen chaotischen und verknoteten Wollknäul.
Und wenn wir dann Teile unseres inneren oder familiären Wollknäuls säuberlich aufgerollt haben, stricken wir los... in gewisser Weise mit unserem "Lebensfaden".
 Manchmal "versticken" oder "verhaken" wir uns dabei und bilden neue Ver-wicklungen... Sicher geht auch die ein oder andere "Masche" verloren... Doch die kann man ja auch wieder auffangen... So ist unsere Ent-wicklung keine einmalige Sache, sondern ein lebenslanger Prozess, der uns innerlich und familiär wachsen lässt.
Das Leben hält viele dieser Wollknäule für uns bereit. Und unser Strickwerk "Leben" ähnelt oftmals eher einem super bunten Quilt als einer ordentlich gestickten Decke...
Aber mal ganz ehrlich... So ein Quilt aus vielen unterschiedlichen Stücken - von denen jedes einzelne eine ganz eigene Bedeutung hat - ist doch viel spannender als eine glatt gestrickte Decke 😉


Ich wünsche Dir viel Spaß & Erfolg beim "ent-wickeln" und beim weben und stricken Deines "Lebens-Musters" 🙏

💜 Öffne Dein Herz & sei Dein wundervolles ICH! 💜 

Angie

Mittwoch, 9. September 2020

Romys Zaubermuffins...💜

 


Hallo DU!

💜 Sehr schön, dass Du da bist! 💜

Ich habe gestern endlich mal wieder gebacken. Für mich echt ungewöhnlich, dass ich seit Leos Geburt noch nichts gebacken hatte...irgendwie hat es sich einfach nicht ergeben und da mein Mann oft leckere Pfannekuchen gemacht hat in den letzten Wochen, war auch kein Bedürfnis nach Kuchen da. 
Doch gestern hatte ich Lust zu backen und da mir die Muffins so gut geschmeckt haben und meinen Freundinnen und unseren Kids auch gibts nun das Rezept für Dich. 

Ganz viel Spaß beim Backen! 

Zutaten für 12 Große oder 24 kleine Muffins:

150g Kokosblütenzucker
etwas Zimt und Vanille (gemahlen)
1 Prise Salz 
2 Eier 
70 ml Sahne 
250g Schmand 
1 Orange (den ausgepressten Saft)
200g Dinkelmehl (ich hatte Dinkelvollkornmehl genommen, damit gehen sie aber nicht so auf)
1 Päckchen Backpulver 

Zubereitung:
Zuerst den Ofen auf 160 Grad Umluft vorheizen, dann in einer Schüssel Eier und den Zucker, Zimt und Vanille cremig schlagen mit dem Rührgerät. 
Nach und nach das Salz, die Sahne, den Schmand und den gepressten Saft von der Orange hinzugeben und weiter rühren. 
Das Mehl und das Backpulver löffelweise mit dem Rührgerät unterrühren
Dann den Teig in die Muffinformen füllen und ab in den Ofen. :-)
Die Großen brauchen ca. 30 min. und die Kleinen ca. 20 min., dann aber auf 160 Grad runter stellen. 

Ich wünsche Dir viel Freude und einen großen Genuss mit den mega leckeren Zaubermuffins.


💜 Öffne Dein Herz & sei Dein wundervolles ICH! 💜 

Romy

Mittwoch, 2. September 2020

Gewinner im Spiel des Lebens 💜

In diesem Artikel findest Du Gesundheits-Infos. Diese Infos ersetzten NICHT den Gang zu Arzt und/oder Heilpraktiker! Weitere Infos findest Du unter unseren "Wichtigen Hinweisen" (LINK).
 


Hallo DU!

💜 Sehr schön, dass Du da bist! 💜


...und Hallo und Danke an Angie und Romy, dass ich heute in ihrem MamaGoesOM Blog meinen Artikel veröffentlichen darf 😀

Wir drei haben uns letztes Jahr auf einer Veranstaltung über Lichttherapie kennengelernt und sind seitdem in Kontakt geblieben.
Da auch ich mich für Gesundheit, Familie und alternative Heilmethoden interessiere, haben wir viele Gemeinsamkeiten und ich bin froh darüber, durch Angie mittlerweile auch die Bioscan-Analyse und die Psychokinesiologie kennengelernt zu haben. Zwei Werkzeuge, die unglaublich viel dazu beitragen können, Körper und Seele in die Heilung zu bringen.

Ich selbst (Silke) war ursprünglich als praktische Tierärztin tätig, bis ich vor etwa 10 Jahren durch eine Erkrankung aus der Bahn geworfen wurde.
Auf der Suche nach Ursachen und Heilung lernte ich das Familienstellen kennen. Ich war fasziniert von dem was ich dort erfahren durfte und erkannte, dass das Wissen über die Regeln und Ordnungen innerhalb eines Familiensystems der Schlüssel zu vielen Problem-Lösungen sein kann.
Ursachen für Stress und innere Konflikte - meiner Meinung nach Krankheitsursache Nummer 1 - können mit Hilfe von Familienaufstellungen in der Gruppe oder auch mittels des Systembretts im Einzel-Coaching erkannt und aufgelöst werden.

Mit dem folgenden Artikel möchte ich Dir einen kleinen Einblick in die "Spielregeln des Familiensystems" ermöglichen. Und falls Du zu den vielen Menschen gehörst, die sich in ihrer Elternrolle häufig überfordert fühlen, dann bietet Dir dieser Einblick eventuell eine Perspektive Deine Situation neu zu betrachten und eine Lösung zu finden.

Viel Spaß beim Lesen...

Silke

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Spielregeln des Familiensystems


Wir lernen schon als Kinder: Um bei einem Spiel mitmachen und "gewinnen" zu können, ist es wichtig, die Spielregeln zu beherrschen! Jeder übernimmt seine Spielfigur in dem Spiel und bleibt für diese allein verantwortlich. Werden die Regeln nicht eingehalten, gibt es Konflikte und Stress.

"Spielregeln" sind in jedem sozialen Gefüge notwendig, um die Ordnung aufrecht zu erhalten.
In einer Gesellschaft gibt es viele verschiedene soziale Systeme:
An unserem Arbeitsplatz gehören wir dem System des Unternehmens an. Unsere Schulkinder gehören dem Schulsystem an. In einem Verein entscheiden wir uns für ein System, das Menschen mit einem gemeinsamen Hobby verbindet, usw.

Es werden Ämter und Positionen ausgeschrieben und besetzt, damit jedes Mitglied in der Struktur weiß, was seine Aufgabe und seine Verantwortung in diesem Gefüge ist. Meistens haben ältere Mitglieder, die dem System schon länger angehören, Positionen mit mehr Verantwortung und Jüngere nehmen und lernen von den Älteren.

Auch jede Familie ist ein soziales System und unterliegt einer solchen Ordnung und Struktur. Allerdings gibt es hier einen wichtigen Unterschied zu anderen Systemen:
Wir können uns die Zugehörigkeit zu unserem Familiensystem nicht aussuchen. Wir haben nicht die freie Wahl hinzuzukommen oder auszuscheiden. Mit der Geburt treten wir in dieses System ein, gekündigt werden kann niemand.

Unseren ersten Platz, den wir im Familiensystem einnehmen, ist der des Kindes unserer Eltern. In dieser Rolle werden wir immer bleiben, auch wenn wir das Elternhaus verlassen. Wenn wir selbst Kinder bekommen, kommt die Rolle der Eltern hinzu.

Die Eltern, als die Erwachsenen, nehmen die Rolle der "Großen" ein, die Kinder die Rolle der "Kleinen". Zumindest sollte das so sein.

Dabei meint "Groß-Sein" nicht "besser sein". "Groß" beschreibt hier im Grunde eine Haltung, eine bestimmte Denkweise oder ein bestimmtes Gefühl: mit sich im Reinen zu sein und ruhig und mit Liebe und Verständnis auf die Situation seines Kindes schauen zu können.

Aber mal ehrlich:
Sind wir wirklich immer mit uns im Reinen? Können wir in jeder Situation ruhig und verständnisvoll bleiben?
Tatsächlich bringen uns unsere Kinder regelmäßig aus der Fassung, aus unserem Konzept. Wir wünschen uns dann häufig von unseren Kindern, dass sie selbständig Rücksicht nehmen auf uns und unsere Bedürfnisse, oder dass sie Verständnis zeigen für unsere Wut, die ihr Verhalten manchmal in uns hervorruft.

Was hier passiert ist durchaus menschlich, aber im Sinne der Spielregeln des Familiensystems komplett verdreht. In dem Moment, in dem wir von unseren Kindern Verständnis für uns und unser Verhalten erwarten, haben wir die Rollen getauscht:
Wir sind die Kleinen!

Wir rechtfertigen unser Gefühl der Wut, des Ärgers, der Enttäuschung oder was auch immer an Gefühl auftaucht häufig damit, dass unser Kind sich falsch verhalten hat. Wir geben dem Kind innerlich die Schuld an unserem Gefühl und damit auch an unserer Reaktion darauf.
Wenn unsere Kinder gar Gefühle der Ohnmacht in uns provozieren, neigen wir schlimmstenfalls zu seelischer oder gar körperlicher Gewalt dem Kind gegenüber.

Und hier kommt die gute Nachricht:
Unser Kind ist in Wirklichkeit niemals verantwortlich für unser Gefühl. Im Grunde weist uns unser Kind mit seinem Verhalten auf ein Gefühl hin, das schon lange in unserem Innersten steckt und nach Aufmerksamkeit schreit.
Unsere Kinder sind unsere größten Helfer, zu reifen und wirklich "Erwachsen" und "Groß" zu werden und endlich mit uns ins Reine zu kommen.

Und wenn wir erkennen und akzeptieren, dass wir alleine verantwortlich sind für unsere Gefühle und unser Handeln, dann und nur dann sind wir auch in der Lage daran etwas zu ändern.
Durch die Übernahme der Verantwortung für uns selbst, kommen wir aus der Ohnmacht in die Macht. Wir können endlich am Spiel des Lebens mit Freude "mitspielen und gewinnen".

Das klingt in der Theorie vielleicht alles ganz einfach, leider haben wir aber nicht gelernt, Verantwortung für unser "Spiel" zu übernehmen. Denn die wenigsten von uns hatten Eltern, die uns das vorbildlich hätten beibringen können. Oft wurde in unserer Herkunftsfamilie schon mithilfe von -meist unbewussten- Schuldzuweisungen erzieherisch "gearbeitet". Die "Spielregeln" wurden nicht eingehalten.

Glücklicherweise ist es aber nie zu spät dafür, der oder die "Große" zu werden. Und glücklicherweise gibt es heute ganz viele Möglichkeiten und Werkzeuge, die uns dabei unterstützen können.


Familienaufstellungen
 
Mit Hilfe einer Familienaufstellung können wir die Dynamik sichtbar machen, die in einer Familie herrscht. Wir können erkennen, wer welche Rolle spielt, wer nicht an seinem Platz steht und wer fremde Aufgaben und Verantwortlichkeiten übernommen hat. Wir machen sichtbar, wo die Spielregeln nicht eingehalten werden.

  • Wann und warum haben wir vielleicht mit unseren Eltern schon die Rollen getauscht?
  • Wo haben unsere Eltern uns überfordert? Wo wurde uns etwas abverlangt, was wir als Kinder nicht leisten konnten? 
  • Wo haben wir Verantwortung und Aufgaben für unsere Eltern übernommen, weil sie nicht wirklich "Große" waren?

Diese unbewussten Platz- bzw. Rollenwechsel in einem Familiensystem nennt man auch Verstrickungen. Verstrickungen rauben Kindern unglaublich viel Energie, die ihnen für ihr eigenes Leben fehlt.
Leider verbleiben wir auch als Erwachsene oft noch in den Verstrickungen aus unserer Kindheit gefangen. Kommen dann unsere eigenen Kinder dazu, gelangen wir mit unserer Energie an unsere Grenzen. Denn nun tragen wir nicht nur -unbewusst- die Verantwortung für unsere Eltern bzw. deren Aufgaben, sondern auch noch für unsere Kinder. 
 
Fühlen wir uns ständig überfordert in unserer Elternrolle ist es hilfreich sich einmal folgende Fragen zu stellen:
  • Wem versuchen wir es immer noch recht zu machen?
  • Versuchen wir einen perfekten Haushalt zu führen, weil unsere Mutter das immer von uns oder auch von sich selbst verlangt hat?
  • Stehen wir vielleicht für die Bedürfnisse und Angelegenheiten unserer Eltern jederzeit abrufbereit zur Verfügung, damit wir ihnen keine Enttäuschung oder gar ärgerliche Gefühle bereiten?
  • Spielen wir im Streit zwischen unseren Eltern immer wieder die Vermittlerrolle? Oder werden wir gar aufgefordert uns für oder gegen ein Elternteil zu positionieren?
  • Gehen wir wirklich unserem Berufswunsch nach oder machen wir das vielleicht Papa zu Liebe? Oder erfüllen wir unbewusst den Traum unserer Mutter, die ihren nicht leben durfte?
  • Oder verweigern wir uns unser Glück, weil es unseren Eltern auch nicht vergönnt war?
  • Was tun wir allein aus dem Grund, uns nicht schuldig fühlen zu müssen?
 
Verstrickungen passieren in der Regel völlig unbewusst und die Motivation ist im Grunde fast immer die bedingungslose Liebe des Kindes für seine Eltern.

Die Lösung ist, unseren Eltern die Verantwortung für ihr Leben und ihr Schicksal zurückzugeben. Wir können ihnen das zumuten... Wir müssen ihnen das zumuten, um in unsere eigene Kraft zu kommen.
Sie sind die Großen. Und nur wenn wir ihnen ihre Gefühle, Sorgen und Nöte zumuten, können auch sie endlich daran wachsen.
Das ist nicht nur ein Akt der Liebe und des Respekts unseren Eltern gegenüber, das verlangt die oberste Spielregel eines jeden Familiensystems:
Jeder trägt sein eigenes Schicksal!

Wir haben nicht die Wahl, in unserem Familiensystem mitzuspielen oder nicht. Aber wir haben die Wahl, unsere Rolle darin anzunehmen und die Rolle, die Zugehörigkeit und die Lebensweise der anderen zu achten.

Im Verhältnis zu unseren Eltern bleiben wir immer die "Kleinen" und nur wenn wir diesen Platz akzeptieren, können wir für unsere Kinder die "Großen" sein und sie stets liebe- und verständnisvoll durch alle Situationen begleiten.

Sind wir in unserer Kraft und an unserem Platz im System, werden unsere Kinder sich sicher fühlen und sie werden in uns keine Gefühle der Ohnmacht mehr provozieren können. Auffälliges Verhalten ihrerseits wird dadurch überflüssig.
Und auch für unsere Eltern können wir dann eine liebevolle Unterstützung im Alter sein, deren Motivation nicht Schuldgefühle sind sondern der freiwillige Wunsch.
 
Werden wir trotzdem ab und zu an unsere Grenzen gebracht, dürfen wir auch in dieser Situation die Großen bleiben und unseren Kindern zeigen, wie wichtig es ist, sich Fehler und eigene Grenzen einzugestehen, ohne sich selbst oder andere dafür schuldig zu sprechen.

Denn die perfekte Mutter oder den perfekten Vater gibt es nicht. Und dieses "Nicht perfekt sein müssen" befreit auch unsere Kinder von einem großen inneren Druck und gibt ihnen die Sicherheit ihr eigenes Leben meistern zu können und für ihre Kinder später den Platz der Großen im Familiensystem mit Leichtigkeit und Freude einnehmen zu können.
 
Es lohnt sich die Regeln im "Spiel des Lebens" zu verstehen und zu beherrschen! Dann macht es Spaß und gelingt 😊

Herzliche Grüße
Silke
 
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Dr. Silke Tauber
Systemische Familienberaterin
Internet: www.Raum-fuer-Lebensdynamik.de
Mail: Silke.Tauber@Raum-fuer-Lebensdynamik.de
Telefon: 06034/907357
 

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Liebe Silke,
wir danken Dir von 💜 für diesen wundervollen Artikel! Und freuen uns darauf, dass Du vielleicht in der Zukunft unseren Blog nochmals mit einem Artikel bereicherst!

Liebe Leser*in,
wir hoffen, Silkes Gast-Artikel hat Dir gefallen und konnte Dir ein paar Einblicke in das "Spiel des Lebens" geben.

💜 Öffne Dein Herz & sei Dein wundervolles ICH! 💜

Romy & Angie